Geschichte der Zachäuskirche

Grundstückskauf

12.05.1935 Gründung einer Kirchen-Stiftung Gröbenzell. Erster Schritt zur Bildung einer selbständigen Kirchengemeinde und zum Bau einer evangelischen Kirche in Gröbenzell.

06.01.1936 Veinbarung zwischen dem Evangelischen Verein Gröbenzell, dem Pfarramt Pasing, zu dem die Gröbenzeller Kirchengemeinde damals noch gehört, und den Bürgermeistern Eder sowie Graf aus Olching über den Erwerb des Anwesens an der Trollstraße (heute Rathausstraße) und der Teilung der Fläche zwischen der Kirchen- sowie politischen Gemeinde.

16.01.1936 Bittschreiben des Pasinger Pfarramts an den Landeskirchenrat in München um Gewährung eines Darlehens von 6000 Reichsmark mit der Begründung: "Gröbenzell ist eine aufstrebende Siedlungsgemeinde mit jetzt etwas mehr denn 200 Seelen... Die Gottesdienste wurden bisher im Schulhaus gehalten, doch muß sich die Gemeinde allmählich dafür sichern, ein eigenes Gotteshaus zu bekommen. Der an der Trollstraße gelegene Platz ist hierzu außerordentlich geeignet. Es stehen dort bereits auf der linken Seite die katholische Kirche und das Schulhaus, rechts kämen das Orts-Gemeindhaus und die Evangelische Kirche oder Notkirche zu stehen."

07.02.1936 Abschluss des Kaufvertrags für das Grundstück an der Trollstraße.
Wegen des Krieges kann das Projekt "Kirchenbau" erst einmal nicht weiterverfolgt werden.

 

Planungen für den Kirchenneubau

Erst im Jahr 1952 werden die Pläne für den Bau einer Kirche wieder aufgenommen.

12.01.1954 Beschluss der Evangelischen Gesamtkirchenverwaltung München noch in diesem Jahr mit dem Bau einer kleinen Kirche mit den notwendigen Nebenräumen in Gröbenzell zu beginnen.

12.07.1954 Architekt Wilhelm Becker, Leiter des Kirchenbauamtes der Gesamtkirchenverwaltung München, legt dem Kirchenvorstand zwei Vorentwürfe für den Kirchenbau mit Nebengebäude vor. Der Kirchenvorstand entscheidet sich für den Entwurf im Stil einer fränkischen Landkirche.

 

Wegen der Gestaltung der Kirche kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen dem Gemeinderat Gröbenzell und dem Kirchenbauamt in München. Die Gröbenzeller Gemeinde befindet, dass der konserative, für ländliche Verhältnisse gedachte Entwurf des Kirchenbauamts veraltet sei und nicht dem Charakter einer jungen aufstrebenden Gemeinde entspreche. Ein eigener Entwurf wird vorgelegt, der die Wünsche des Gemeinderats verdeutlichen  soll.
Die endgültige Entscheidung trifft der Landes-Baukunst-Ausschuss, der den von der Kirchenverwaltung vorgelegten Plan grundsätzlich annimmt.

Grundsteinlegung

18.09.1955 Grundsteinlegung durch Dekan Heckel. Dazu kommen Hunderte von Gläubigen, neben den evangelischen Einwohnern auch viele Katholiken, am Bauplatz an der Schulstraße (vormals Trollstraße, danach bis zum Kriegsende Adolf-Hitler-Straße) zusammen. In seiner Predigt betont Dekan Heckel, "diese Kirche werde eine Stätte des Friedens sein und eine Stätte, zu der Menschen zur Versöhnung gerufen werden."

Einweihung

16.09.1956 Letzter Gottesdienst im Betsaal in der Lerchenstraße, den die Gemeinde im Oktober 1941 für ihre Gottesdienste angemietet hatte.

23.09.1956 Feierliche Einweihung der neuen evangelischen Kirche von Gröbenzell durch Oberkirchenrat Kreisdekan Arnold Schabert. Die Feierlichkeiten beginnen um 9.30 Uhr mit der Übergabe des Kirchenschlüssels. In seiner Predigt über 1. Petrus 2,5 weist Kreisdekan Arnold Schabert darauf hin, dass diese Kirche dazu da sei, dass die Gemeinde in das Haus Gottes eingebaut werde. So wie bei einem Bau jeder Stein seine Bedeutung erst im ganzen des Hauses gewinne, so müsse jeder Christ seine Stellung innerhalb der Gemeinde haben.

Die künstlerische Ausgestaltung der Kirche hat der Künstler Walter Habdank übernommen. Die auf Holz geschnittenen und gemalten Emporendekorationen sind mit Illustrationen zu den Gleichnissen Jesu versehen.
Auch die in die Kanzel eingemalten vier Evangelisten sind ein Werk des Künstlers Walter Habdank.

 

Im Jahr 1976, zum 20-jährigen Jubiläum, bekommt die Kirche den Namen Zachäuskirche. In Anlehnung an die alte Geschichte vom "Gröbenhüter", der die Brücke über den Graben hüten und zugleich den Wegzoll im Namen der Bayernherzöge erheben durfte. Und "als Reverenz gegenüber der biblischen Gestalt, die fast alle Kinder nach Jesus am meisten ins Herz geschlossen haben", wie es im Gemeindebrief aus dem Jahr 1977 heißt. Beim Kirchweihjubiläum mit Namensgebung im September 1976 wird östlich des Kirchturms ein Vogelbeerbäumchen als "Zachäus-Baum" gepflanzt.

Der Baum, auf den Zachäus stieg, um Jesus sehen zu können, dient seit 1980 auch als Logo für die Zachäusgemeinde.

Im Oktober 1983 wird die von der Firma Deininger & Renner in Oettingen gebaute Orgel fertigstellt. Die festliche Einweihung erfolgt am Sonntag, 11.03.1984.